Visitenkarten aus buntem Glas

Handwerker statt Heilige: Die Handwerksbetriebe, die 1932/33 am Bau der Kirche von Wünnewil beteiligt waren, haben sich auf besondere Weise verewigt.

Auf diesen farbenprächtigen Kirchenfenstern in der Pfarrkirche von Wünnewil spielen nicht Heilige die Hauptrolle, sondern Handwerker: Maurer, Zimmerleute, Schreiner und Maler sind zu sehen – und Architekt und Ingenieur brüten über den Bauplänen. Die beiden sogenannten Handwerkerfenster sind ein verstecktes Schmuckstück der Pfarrkirche von Wünnewil. Auf ihnen haben sich die Handwerksbetriebe verewigt, die in den Jahren 1932/33 am Bau der modernen Betonkirche beteiligt waren. Die Unternehmer haben die Fenster auch gestiftet.

Vom Kirchenschiff aus sieht man die beiden Fenster nicht, erst wenn man im Altarraum steht, entdeckt man links und rechts in den Seitenlichtern die beiden Visitenkarten aus buntem Glas. Gestaltet hat die Glasmalereien der Künstler Albin Schweri (1885-1946), von dem auch die drei grossen Fenster über dem Hauptaltar stammen.

Ein schönes Detail: Eines der Handwerkerfenster wird gekrönt von der Wünnewiler Kirchenpatronin, der heiligen Margareta, die schützend ihre Hände um die neue Pfarrkirche von Wünnewil legt.

Die am Kirchenbau beteiligten Unternehmen
– Architekt: Augustin Genoud, Freiburg
– Ingenieur: Heinrich Gicot, Freiburg
– Bauführer: Chassot, Ursy
– Vorarbeiter: Joseph Boschung, Pfaffenholz; Viktor Schaller, Noflen
– Maurerarbeiten: Alfons Perler, Wünnewil; Edmund Weber, Freiburg
– Kunststeinlieferanten: Riva und Bianchi, Freiburg
– Zimmerarbeiten: Joseph Vonlanthen, Schmitten
– Dachdecker: Peter Julmy, Düdingen; Ziegel- und Backsteine: Ziegelei Düdingen
– Spengler: Leo Oppliger, Sensebrück; Piller, Tafers
– Blitzableiter: L. Bardy, Freiburg
– Turmuhr: Adolph Bär, Gwatt bei Thun
– Glocken: Fritz Hamm, Staad bei Rohrschach (mehr zu den Glocken erfahren Sie hier)
– Orgel: Orgelbau AG, Willisau
– Schlosserei: Gougain, Freiburg; Joseph Spicher, Wünnewil; Fellmann, Flamatt; Zürcher, Freiburg.
– Schreinerei: Joseph Brügger, Freiburg; Kanisius Brügger, Tafers; Vonlanthen, Freiburg; Bernhard Blanchard und Bernhard Zbinden, Tentlingen; Emil Gobet, Mühletal; Albert Schaller, Wünnewil
– Glasmalerei: Albin Schweri, Bern (Künstler); Kirsch-Fleckner, Freiburg (Ausführung), Henri Broillet (Künstler der Fenster im Kirchenschiff)
– Dekorationsmaler: Anselm Tarchini und Hoirie Jean Tarchini, Freiburg; Dubey und Schwegler, Freiburg; Delmenico, Plaffeien
– Heizung: Georg Schaeffer, Freiburg
– Bodenbelag: Bergougnan, Genf
– Plättlibelag: Perler und Weber, Unternehmer
– Beleuchtung: Elektrizitätswerk Freiburg (Installation), Zwicki, Bern (Leuchtkörper)
– Altarbauer: Riva, Freiburg; Bini, Murten
– Kreuzweg: Theophil Robert, St. Blaise
– Wasserleitung: Joseph Spicher, Wünnewil
– Sanitäre Anlagen: Blaser-Aebi, Flamatt
– Umfriedung: Botinelli, Flamatt; Perler und Weber, Wünnewil (Freiburg)
– Vermessungen: Ingenieur Franz Müller, Schmitten

Quelle: Riedo Alfons, Die neue Kirche von Wünnewil, Olten 1933. (Diese Broschüre widmete der Wünnewiler Pfarrer Alfons Riedo «seinen lieben Pfarrkindern» zur Fertigstellung der neuen Kirche)

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